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Sebastian Jung – Kunstprojekt zu jüdischen Leben in ostdeutschen Realitäten

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Sebastian Jung                                                                                       

Drachen Burgen Juden Hass

Kunstprojekt zu jüdischem Leben
in ostdeutschen Realitäten

kuratiert von Ella Falldorf

 online unter:
drachenburgenjudenhass.de

Die Imaginata Jena realisiert mit der Friedrich-Ebert-Stiftung das Onlineprojekt „Drachen Burgen Juden Hass“. Der Künstler Sebastian Jung untersucht jüdisches Leben und Antisemitismus in Ostdeutschland mit künstlerischen Mitteln.

Wenn Juden und Jüdinnen in zeitgenössischer Kunst in Deutschland überhaupt vorkommen, dann sind sie in den allermeisten Fällen bereits tot. Zuletzt stellte die kontrovers diskutierte Aktion des Zentrums für Politische Schönheit im Dezember 2019 dies eindrücklich unter Beweis. Steht sie doch exemplarisch für einen der zahlreichen blinden Flecke deutscher Erinnerungskunst.

Spätestens seit dem Anschlag auf die Synagoge in Halle an der Saale am 9. Oktober 2019 ist die Existenz von mörderischem Antisemitismus wieder auf die Agenda der Tagespolitik gerückt. Dieser Wendepunkt ist Ausgangspunkt dieses Projekts. Ein Wendepunkt ist es jedoch nicht, weil es plötzlich wieder Antisemitismus gibt – er war nie verschwunden – sondern weil die Fragilität jüdischen Lebens in Deutschland wieder öffentlich diskutiert wird. Hier setzt Sebastian Jung an und präsentiert eine über die Standarderzählung deutsch-jüdischer Versöhnung hinausgehende künstlerische Arbeit, in der er Antisemitismus sichtbar macht, ohne dessen Schrecken zu ästhetisieren.

Sebastian Jung beginnt seine künstlerische Arbeit mit einem Think-Tank jüdischer Perspektiven zu jüdischem Leben und emanzipatorischen Strategien. Ausgehend von Zeichnungen des Halle-Prozesses, begibt er sich im Kapitel Zugfahrten mit lyrischen Texten auf eine Spurensuche antisemitischer Vorfälle in Thüringen und schließt seine Recherche mit einer Befragung der eigenen nicht-jüdischen, deutschen Familiengeschichte ab.
Die Metapher der Drachen sind für Jung Ausgangspunkt einer Betrachtung eines gesellschaftlichen Milieus, in dem antisemitische Taten und Vorstellungsmuster möglich sind. Seine künstlerischen Recherchen starten im Hier und Jetzt, führen ihn unter anderem auf die Wartburg, wo er anhand von Martin Luther die historische Dimension des Antisemitismus thematisiert.

Start Time

23:00

18. November 2020

Finish Time

13:00

31. Dezember 2020

Address

online

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